Bei der sog. Hufrollen- oder Strahlbeinerkrankung handelt es sich nicht um eine Erbkrankheit! Die Ursache für diese Krankheit ist vielmehr in einer verformten Hufkapsel zu suchen!
Hierfür sind u.a. eine deformierte Hufforn, Bewegungsmangel während der Aufzucht und Hufbeschlag verantwortlich. Durch Quetschungen und Druck des Hufhornes in der Nachbarschaft des Strahlbeinkomplexes (Sehnen, Schleimbeutel, Strahlbein, Gelenk) entzündet sich diese Region.
Wenn der Huf mit Hilfe von Keileisen oder Plastikkeilen steiler, d.h. mehr auf die Spitze gestellt wird, werden die Trachten entlastet und dadurch die Quetschungen verringert. Dies kann zwar zu einer momentanen Besserung führen, Heilung ist durch diese beschlagsorthopädischen Maßnahmen nicht zu erwarten.
Die Ursachen, also die Quetschungen durch das Kapselhorn, müssen beseitigt und der Huf ohne Beschlag allmählich in eine physiologische Form gebracht werden.
Mittlerweile konnten nach der Methode E.I.P.P. international sehr viele Pferde mit der Diagnose Podotrochlose (Hufrollenerkrankung) als geheilt angesehen werden.
Die konventionelle Behandlung von Hufrollenerkrankungen sieht in jedem Fall Hufeisen vor. Die Eisen haben das Ziel die Trachte hochzustellen, gleichermaßen werden die Zehen stark gekürzt , den man will damit den sogenannten Abrollpunkt möglichst unter das Hufbein bringen. Es wird hier mit Eiereisen, Heartbar-Eisen, Sohleneinlagen sowie Stegen und Keilen unter den Trachten gearbeitet. Manchmal werden auch die Sohlen und seitlichen Strahlfurchen mit Silikon ausgespritzt oder auch Eisen in Kombination mit einem Verbundgips angebracht.
In der Regel ist die verbleibende Lebenserwartung der Pferde nach Beginn eines sogenannten orthopädischen Hufbeschlags relativ limitiert. So behandelte Pferde werden für eine kurze verbleibende Zeit nutzbar bzw. diensttauglich gehalten. Diese orthopädischen Maßnahmen sorgen für eine massive Durchblutungsstörung im Huf, wodurch die Wahrnehmung von Schmerzen ebenfalls stark reduziert wird. Wir sprechen konsequenter Weise von einer mechanischen Schmerzbehandlung.
Es gibt verschiedene Ansätze und Techniken, die bei Hufrolle konventionell empfohlen sind. Neben der Anwendung von sogenannten orth. Spezialeisen wird leider auch immer noch der längst auch von vielen Tierärzten und von uns ohnehin als überholte geltende Nervenschnitt praktiziert.
WICHTIG: Wir nehmen keine Pferde an, die bereits einen Nervenschnitt über sich ergehen lassen mussten!
Eine Behandlung, die unserer Meinung nach ganz und gar nicht zum Vorteil der Pferde ist – diese werden aber so noch für eine kurze Weile benutzbar gemacht. Weiterhin werden Therapien mit Tildren und Hyaluronsäure durchgeführt. Die ebenfalls angewendete Stoßwellentherapie ist der Versuch durch Reize auf das Gewebe zu einer Rückbildung der Knochenauflösung zu führen.
Die Vielzahl der Techniken haben das Ziel die Nervenfunktion (Schmerzempfinden) durch weitestgehende Ausschaltung von Durchblutung lahm zu legen. Warum führen all diese Behandlung wenn überhaupt nur zu einem kurzfristigen Erfolg und warum kommen die Symptome in den allermeisten Fällen zurück?
... liegt auf der Hand -> Wenn Nerven durch sehr enge Eisen und weitere mechanische Begrenzungen, durch Schmerzmittel, falsche Anordnung der Zehenglieder oder Nervenschnitt erst einmal ausgeschaltet sind ist das Pferd zunächst lahmfrei, weil es keine Schmerzen mehr verspürt. Was glauben Sie, passiert dann mit dem Gewebe, nämlich der Huflederhaut, die bei einem gesunden Pferd extrem gut durchblutet sein muss. ...natürlich, das Gewebe degeneriert sich und stirbt teilweise ab, was so lange unentdeckt bleibt, wie das Blut aus dem Huf mittels stärker werdendem Zwang herausgepresst wird.
So kann zunächst einmal festgestellt werden, dass bei barhufig gehaltenen Pferden deutlich seltener eine Hufrollendiagnose gestellt wird. Das ist unserer Meinung nach kein Zufall. Das Wissen um Anatomie und die Physiologie der Hufe macht für uns klar, dass die Therapie, von mit Hufrolle diagnostizierten Pferden, nur barhufig ablaufen kann. Die Ergebnisse der alternativ behandelten Fälle sprechen für sich.
Die Behandlung der Pferde mit sogenannter Hufrollenproblematik verläuft in der Regel nach unserer Verfahrensweise weitestgehend unproblematisch, da diese organisch für eine Wiederbelebung der Huffunktion sorgt und geschädigtes Gewebe vom Körper neu aufgebaut wird. Die Vorgehensweise basiert einerseits auf wissenschaftlich bestätigten Fakten und andererseits auf empierisch gewonnen Erkenntnissen, die in der konventionellen Lehrmeinung nur Auszugsweise vermittelt werden, jedoch bei der Behandlung der Pferde eher ausser Acht gelassen werden. (z.B. Wolff`sches Gesetz der Gewebelehre)
Das geht bei jedem Hufrollengrad jedoch ausschließlich "barhufig". Junge Pferde bis ca. 10 Jahre lassen sich meistens innerhalb von wenigen Monaten so rehabilitieren, dass Sie lahmfrei im vollen Umfang auch für sportliche Aktivitäten genutzt werden können. Auch älteren Pferden kann in der Regel sehr gut geholfen werden. Bei diesen Pferden treten jedoch häufig zusätzliche Hufprobleme auf. So bestehen gleichzeitig starke Schädigungen der Huflederhaut, wir finden stark abgebaute Hufbeine und stark ausgeprägte Arthrosen. Weiterhin haben diese Pferde oftmals einen schlechten Stoffwechsel, da die Ausscheidungsorgane Leber, Nieren und Haut total überlastet sind. Das macht eine längerfristige Behandlung mit gezielten und kontinuierlichen Bewegungsreizen erforderlich. Die ganzheitliche Behandlung wird so lange fortgesetzt bis die Schmerzsituation nicht mehr dominiert, der Huf, wie von der Natur vorgesehen funktioniert und das Gewebe regeneriert ist.
Hufrehe
Häufig leiden Pferde nicht nur an der Diagnose Hufrolle, sonderen in vielen Fällen entwickelt sich bei diesen Zuständen auch eine Hufrehe. Wenn Sie hierüber Informationen suchen gehen Sie aufwww.hufrehe.de
Wenn Ihr Pferd eine Hufrollendiagnose hat:In unserem Huftherapiezentrum führen wir aufgrund der hohen Belegung eine Warteliste. In der Therapie leben die Pferde bei uns in der Herde und nicht im Käfig (Box). Das Futter wird umgestellt, das Pferd wird täglich bewegt. Alle Fälle werden zumindest per Foto – häufig aber auch per Video sowie mit Röntgenbildern dokumentiert. Bei der Behandlung greifen wir bei Bedarf auf Tierärzte, Physiotherapeuten, Dentisten, Homöopathen und andere Fachleute zurück. Wenn Sie einen dringlichen Fall haben rufen Sie uns am besten an, damit wir den Fall Ihres Pferdes erörtern können. Solange noch kein Nervenschnitt durchgeführt wurde haben wir in der Regel recht gute Aussichten eine vollständige Rehabilitation zu erlangen. Wir haben schon sehr viele Pferde mit schwerem Hufrollenbefund so behandelt, dass viele dieser austherapierten Fälle heute problemlos und barhufig geritten werden. Wir stellen allerdings die Haltungsbedingungen um und behandeln Fluchttiere nicht in Käfigen, denn sonst würde unser Erfolg vereitelt.
Pferdezentrum Duchtlingen
Janine Fischer
REHATRAINER MRS (CERP)
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